Auf dem Genfer Telekommunikationssymposiumzum Thema „The Future Networked Car“  oder „das Vernetzte Auto vom Morgen“ diskutierte Jeff Owens, Technologie-Vorstand des Delphi Konzerns mit internationalen Vertretern aus Politik und Wirtschaft über innovative Technologiekonzepte. Mit ihnen kann man die neuen Medien und smarten Kommunikationstechnologien so nutzen, dass sie den Verkehrsfluss erhöhen, die Verkehrssicherheit verbessern und Infotainment verkehssicher ins Auto integrieren. Hier ein Zusammenschnitt seiner Aussagen…

 

Zitate aus der ITU Konferenz von Jeff Owens, Technologie-Vorstand des Delphi Konzerns (CTO = Chief Technology Officer)

Über das explosive Wachstum von Connectivity:
“Wir stecken mitten in einer elektronischen Revolution der Automobilindustrie.“
“Die Konsumwirtschaft war schon immer schneller getaktet. Und jetzt können Sie die Automobilindustrie als den zweiten Zeiger auf dieser Uhr sehen. Wir arbeiten alle daran, die Bedürfnisse der Konsumenten zu erfüllen.“
“Die Nachfrage der Kunden nach sicherer Konnektivität im Fahrzeug war nie größer als jetzt.“
“Die Konvergenz von Unterhaltungselektronik und Fahrzeugtechnik ist so stark wie nie zuvor.“
“So geht Explosives Wachstum heute: Weltweit wurden voriges Jahr fast eine Milliarde Smartphones verkauft.“ (Anmerkung: Weltweit wurden 2013 lt. Gartner Research 968 Millionen Smartphones an Konsumenten verkauft, ein Zuwachs von 42,3 Prozent gegenüber 2012).

Über Ablenkung beim Fahren:
“Eines wissen wir schon mal sicher: Konnektivität + Autofahrer = Höheres Risiko für abgelenktes Fahren.”
“Wir wissen bereits, dass der Fahrer das schwächste Glied im sicherheitssystem des Fahrzeugs darstellt. Menschen machen Fehler. Und genau hier setzen Active Safety-Technologien an.
Wir sind davon überzeugt, dass Active Safety der einzige Weg ist, damit der Fahrer seine Augen auf der Straße behält, die Hände am Lenkrad läßt und bei der Sache bleibt – nämlich sicher zu fahren.“
“Studien zufolge werden 90 Prozent aller Unfälle durch Fehler oder Ablenkung des Fahrers verursacht.”
“Eine SMS zu senden oder zu lesen lenkt den Blick des Fahrers im Schnitt 4,6 Sekunden von der Straße ab. Wenn er mit 90 km/h unterwegs ist, entspricht das der Länge eines Fußballfelds, die er blind zurücklegt.”
“In der europäischen Union sterben jedes Jahr über 40.000 Menschen bei Verkehrsunfällen, und mehr als 150.000 verletzten sich schwer. Die EU hat das Ziel ausgegeben, dass es bis 2020 nur noch 15.500 Verkehrstote pro Jahr sein sollen. Delphi arbeitet an Technologien für null Unfälle und null Verkehrsopfer.“

Über weltweite Regulierungsmaßnahmen:
“Regierungen auf der ganzen Welt haben die Wahrheit erkannt – und rufen immer häufiger nach Active Safety-Technologien in Fahrzeugen.“
“In Europa gibt es bereits die Gesetze, die vorschreiben, dass schwere Nutzfahrzeuge mit Active-Safety Systemen zur Kollisionsvermeidung ausgerüstet werden. Andere Länder werden diesem Beispiel folgen.”
„Die Änderungen im NCAP-Testverfahren für Personenkraftwagen in Europa werden dazu führen, dass Autohersteller, die 5-Sterne-Wertungen erzielen wollen, Active-Safety Technologien einbauen müssen.“
„Seit Januar dieses Jahres gehören autonome Notbremssysteme zum EuroNCAP-Testprogramm. Wir halten das für einen großen Schritt in die richtige Richtung. Diese Systeme werden die Zahl der Verkehrsunfälle um bis zu 27 Prozent reduzieren können. Sie werden eine Schlüsseltechnologie zur Erreichung der begehrten 5-Sterne-Wertung sein.”
„Es wurde berichtet, dass autonome Notbremssysteme jährlich potenziell 7.000 Leben retten und der europäischen Wirtschaft bis zu acht Milliarden sparen könnten. Das wäre ein bedeutender Schritt.“

Über automatisiertes Fahren:
“Die digitale Kurve zeigt geradewegs in Richtung Fahrzeugautomatisierung. Hier in Europa wurden bereits autonom fahrende Lastzüge getestet. Deutschland hat ein Gesetz verabschiedet, das den Test von selbstfahrenden Fahrzeugen erlaubt – wie in vier US-Bundesstaaten.“
„Automatisierte Fahrzeugtechnik ist schon da – und sie fängt schon an, die automobile Landschaft zu prägen.“
„Aber wird es jemals einen Markt geben, der von vollständig autonomen Fahrzeugen ohne menschliche Interaktion geprägt sein wird? Vielleicht, für spezielle Fälle wie das Parken. Für alle Aspekte des Fahrens bin ich skeptisch.“

Über die Zukunft des Automobils:
“Heute leben 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, mindestens 10 Prozent der Weltbevölkerung leben in Megacities mit mehr als 10 Millionen Einwohnern. Diese Zahlen werden wohl weiter wachsen.”
“In China gibt es mehr Megacities als irgendwo sonst auf der Welt. Es gibt Prognosen, wonach sich die städtische Bevölkerung Chinas bis 2030 auf eine MIlliarde verdoppeln wird.”
„Ich gehe davon aus, dass wir 2030 den Höhepunkt der weltweiten Motorisierung erreichen werden. Die Zahl der Verkehrsopfer werden wir um über die Hälfte reduziert haben, und Fahrzeuge werden praktisch virtuelle Computer auf Rädern sein.“
“Stellen Sie sich Autobahnen mit Fahrzeugen vor, die miteinander kommunizieren können. Staus, Unfälle und sogar Pannen auf der Straße werden Geschichte sein. Es ist noch nicht ganz realistisch – aber wir bewegen uns in diese Richtung.“