Wenn Augen das Fahrzeug steuern: Delphi stellt auf der CES die berührungslose Schnittstelle zur Bedienung von Autos vor

Delphi berührungslose Schnittstelle zur Bedienung Von Delphi ausgerüstet: In diesem Porsche Macan Konzeptfahrzeug erfolgt die Steuerung über die Augen.

Zur IAA stellte Delphi seine Gestensteuerung vor, die eine neue Dimension der berührungslosen Cockpit-Nutzung eröffnet. Im Armaturenbrett versteckte Infrarot-Kameras verfolgen die Augenbewegungen und erkennen, wohin man blickt, und das Kamerasystem schließt daraus, was das Infotainment-System als nächstes machen soll.  Verknüpft mit einer verbesserten Gestensteuerung und natürlichen Spracherkennung, ermöglicht es Delphi, das ganze Infotainment-System berührungslos nur durch Augenbewegungen, Stimme und Gesten zu steuern.

“Derzeitige Infotainmentlösungen sind komplex und das erste, worüber sich die Kunden beschweren”, sagt Jeff Owens, Chief Technology Officer bei Delphi. “Wir sind alle frustriert. Die Spracherkennung in den meisten heutigen Fahrzeugen ist alles andere als perfekt. Wir starren oftmals viel zu lange auf die Steuerungselemente in der Mittelkonsole. Fahrer sind durch die unbeholfene Art, in der wir mit diesen Geräten umgehen, oft abgelenkt”. Ingenieure nennen das die Mensch-Maschine-Interaktion oder abgekürzt HMI. Für Delphi ist dies die Gelegenheit, das Beste daraus zu machen. “Wir begannen mit dieser Vorgabe: Was wäre erforderlich, wenn wir jederzeit eine Hand am Lenkrad und den Blick auf der Straße beließen?” erläutert Owens. “Wie könnten wir das Radio, den Media- Player, das Navigations-System, Heizung und die Klimaanlage, die Instrumentenanzeige oder unser Telefon steuern?”

Hands-off  Bedienung

Berührungslos das Fahrzeug bedienen

Für die CES-Besucher hat Delphi ein Fahrzeug mit dieser  Technik ausgestattet und um  zu demonstrieren wie es funktioniert, hat Delphi vor dem Wagen einen Monitor installiert, auf dem man verfolgen kann, was die im Armaturenbrett verborgen Kameras wahrnehmen. Das Bild das die Kameras liefernkönnte aus einem Science Fiction–Film stammen: Rote Lichtstrahlen scheinen von den Pupillen des Fahrers auszustrahlen. Wenn er den Kopf leicht dreht, bewegen sich die Strahlen parallel. Die aufwändige Darstellung ist natürlich nicht für die Produktion gedacht. Sie soll nur die Genauigkeit und Ausgereiftheit des Systems belegen. Wenn der Fahrer man auf die Mittelkonsole blickt und ein Icon betrachtet, leuchtet es auf. Ab dann kann man mit dem Fahrzeug über ein breiteres Vokabular von Handgesten kommunizieren.

Delphi liefert die Gestensteuerung für die 7er Serie von BMW, doch dieses Konzept weitet die Zahl der Steuerungsbefehle aus. Man legt einfach den rechten Ellbogen auf der Armlehne der Mittelkonsole ab und streckt die Hand Richtung Bildschirm aus. Eine weitere Infrarot-Kamera ist in der Über-Kopf-Konsole verborgen, in der man die Sonnenbrille verstaut oder das Innenlicht anschaltet. Diese Kamera erkennt jede Handbewegung in einem Bereich oberhalb der Schaltung. Eine einfache Wellenbewegung der Hand leitet beispielsweise zum nächsten Musikstück über. Wird der Zeigefinger ausgestreckt, ist eine Auswahl möglich.

Delphi hat zusammen mit seinen Zulieferern bahnbrechende Entwicklungen im Bereich der natürlichen Spracherkennung perfektioniert: “Natürlich Sprache bedeutet, dass man sprechen kann wie in jeder beliebigen Unterhaltung”, erklärt Owens. “Man muss sich nicht mehr irgendwelche Kommandos merken. Dieses System ahmt das normale Sprechen nach und vermeidet so hölzerne Kommandos.”

Verbesserungen des Infotainments erfordern deutlich höhere Prozesskapazitäten. Dieses System ist mit einer Steuerung der nächsten Generation mit einer Leistung von 30 Milliarden Befehlen pro Sekunde und einem kraftvollen Graphikprozessor ausgestattet. Das ist 16 Mal schneller als es heute gängige Infotainmentsysteme bieten. “Dieses integrierte System liefert wahrlich Leistung für die Fingerspitzen”, ergänzt Owens.

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