Wer hätte gedacht, dass gerade ein Stoff, den Menschen seit Jahrhunderten wegen seiner Zerstörungskraft verwenden, von cleveren Ingenieren aus Fürth nun zum Schutz von Leben eingesetzt wird. Warum eröffnet gerade die Pyrotechnik neue phantastische Möglichkeiten zur Verbesserung des Insassen- und Fußgängerschutzes?
Der bekannteste Pyrotechnische Aktuator ist heute der Gasgenerator, der die verschiedenen Airbags im KFZ füllt und somit einen großen Beitrag zur Minderung von Verletzungen bei schweren Unfällen leistet.In der nun mehr als 25-jährigen Entwicklungsgeschichte des Gasgenerators haben sich Untergruppen bewährt, die zum Initieren der Gasgeneration eingesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist derAnzünder mit Verstärkerladung – auch MGG (Microgagenerator) genannt. Diese Komponente ist extrem zuverlässig und kann je nach Ausführung Druck- oder Zugkräfte bis 10 KN sehr schnell zur Verfügung stellen. Ein MGG mit entsprechendem Gehäuse und Wirkkomponenten nennt man Pyrotechnischen Aktuator.Wegen ihrer Zuverlässigkeit und Schnelligkeit können Pyrotechnische Aktuatoren zum Aktivieren von verschiedenen Sicherheitsvorrichtungen eingesetzt werden. Delphi hat zum Beispiel für den Fußgängerschutz eine Vorrichtung zur Anhebung der Motorhaube entwickelt. Detektiert das Sensoriksystem des Fahrzeugs einen Unfall mit einem Fußgänger, wird im Millisekundenbereich die Motorhaube aufgestellt. Dadurch prallen empfindliche Körperteile – wie zum Beispiel der Kopf-, nicht auf harteElemente des Autos, die unter der Motorhaube – beispielsweise der Motor – liegen, sie kommen statt dessen nur mit einer entsprechend energierabsorbierend gestalteten Motorhaube in Kontakt.Pyrotechnische Aktuatoren werden auch als schnelle und zuverlässige Schalter eingesetzt, um zum Beispiel Federvorgespannte Kopfstützen im Falle eines detektierten Heckaufpralls nach vorne zu rücken, um so den Kopf besser abzustützen.