Automatisiertes Fahren: ein Fahrzeug, das schneller agiert als ein Mensch

Delphi-Technik: automatisiertes FahrenDelphi musste bei der Entwicklung künftiger automatisierter Fahrfunktionen alle potenziell möglichen Szenarien berücksichtigen oder es zumindest versucht haben. „Wir nutzen fortschrittlichen Softwarealgorithmen, die in der Lage sind, jedwede Situation im Verkehrsgeschehen vorauszusehen und darauf rechtzeitig zu reagieren, bevor der Fahrer die Gefahrensituation überhaupt erkannt hat“, erklärt Jeff Owens, Chief Technology Officer bei Delphi. Wenn es die Aufgabe ist, ein Fahrzeug zu entwickeln, das denkt und Entscheidungen schneller fällt, als es ein Mensch es kann, dann ist sie sehr anspruchsvoll. Jeff Owens: „Es steht viel auf dem Spiel. Wir glauben, dass die Industrie zehntausende von Menschenleben nur dadurch bewahren kann, dass sie aktive Sicherheitstechnologie einbaut“, betont er. „ Wir müssen dazu nicht die Automatisierungsgrade drei oder vier erreichen oder sogar voll autonom fahren. Dieser immense Sicherheitsgewinn ist schon mit den aktuell verfügbaren Techniken erreichbar, die nach und nach in vielen Fahrzeugen eingebaut werden“.

Delphi hat die erste transkontinentale Fernfahrt eines automatisierten Fahrzeugs mit einem Audi SQ5 im März 2015 realisiert. Innerhalb von neun Tagen fuhren die Ingenieure 5.500 Kilometer weit von San Francisco bis nach New York und durchquerten dabei 16 Bundesstaaten der USA sowie den District of Columbia. Mehr als 99 Prozent der Fahrtstrecke wurde dabei ausschließlich in automatisiertem Fahrmodus zurückgelegt. Die Ingenieure sammelten dabei mehr als drei Terabyte Daten, die ausreichen würden, um ein Drittel der Bücherei des Kongresses zu füllen. Auf der gesamten Rekordfahrt verarbeitete das Fahrzeug die Fahrinformationen ähnlich wie ein Mensch – nur zuverlässiger und schneller. „Auf einer früheren Testfahrt in Las Vegas konnte ich mich das erste Mal überzeugen, dass unser Konzept funktioniert“, erinnert sich Jeff Owens. „Damals geriet nämlich plötzlich ein Mann direkt vor unseren Technologieträger, weil ihm körperlich unwohl war. Er fiel direkt flach auf sein Gesicht, als er die Straße betrat. Unser Testfahrzeug konnte jedoch dem stolpernden und fallenden Mann ausweichen, weil es sein Bewegungsmuster vorausberechnen konnte. Wenn wir diese intelligenten Algorithmen noch besser und präziser weiterentwickeln und rasch flächendeckend in die Fahrzeuge bringen können, wird unsere Gesellschaft enorm davon profitieren.“

  • Delphi hat bisher schon für viele städtische Verkehrsszenarien passende Fahrstrategien entwickelt. Wenn beispielsweise ein Fahrradfahrer zu weit in der Fahrbahnmitte fährt, bleibt das automatisierte Fahrzeug in sicherer Entfernung hinter ihm, bis ein gefahrloses Überholen möglich ist.
  • Der Kreuzungsassistent erkennt Verkehrsschilder, Lichtsignale und die anderen Verkehrsteilnehmer an einer Straßenkreuzung. Daraus schließt er auf die aktuelle Fahrtberechtigung und gibt zum richtigen Zeitpunkt das Signal zum Passieren der Kreuzung.
  • Bei Annäherung an langsamere Verkehrsteilnehmer erkennt der Überhol-Assistent diesen Verkehrsteilnehmer und beobachtet zusätzlich die anderen Fahrspuren inklusive des rückwärtigen Verkehrs. Erst bei sicherer Verkehrslage wird der Überholvorgang eingeleitet.

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